Adriana Altaras – Titos Brille

Ihr könntet die Schauspielerin Adriana Altaras aus „Alles auf Zucker“ kennen. Sie hat das Westberliner „Theater Zum Westlichen Stadthirschen“ mitbegründet und die „Vagina-Monologe“ in der Neuköllner Oper inszeniert. Offenbar eine vielseitig begabte Persönlichkeit. Hier nun die Geschichte ihrer Familie mit all ihren Irrungen und Verwirrungen in „Titos Brille„.
Sylvia hat es schlau eingefädelt, so dass – hoffentlich – bereits alle mit dem Buch versorgt sind :-).
Ein gutes Sommerbuch!

 

@ Kiepenheuer & Witsch

Boualem Sansal: Das Dorf der Deutschen

Der algerische Schriftsteller, Jahrgang 1948, wurde 2011 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Seine schriftstellerische Laufbahn begann er erst 1999. Sie führte überraschend schnell zu internationaler Anerkennung, insbesondere in Frankreich. Er lebt bis heute in seiner Heimat, trotzdem er nach den ersten Veröffentlichungen seinen Job in einem Ministerium verlor und seine Werke in Algerien nicht gedruckt werden.

Der Roman „Das Dorf der Deutschen“ verwebt anhand einer algerisch-deutschen Familie Geschichtsstränge aus dem islamischen und dem europäischen Kulturkreis. Es zeigt sich, dass die Grausamkeiten des 20.Jahrhunderts bis heute auch Auswirkungen auf die angeblich so weit von uns Europäern entfernte und fremdartige, arabische Welt mit ihrer gegenwärtigen Problematik haben.

@Creative Commons CC0 1.0 Lesekreis

Eugen Ruge – In Zeiten des abnehmenden Lichtes

Dieser interessante Roman, für den der  Autor mit dem Deutschen Buchpreis 2011 ausgezeichnet wurde, führt uns anhand seiner eigenen Familiengeschichte in die turbulenten Zeitgeschehnisse des vorigen Jahrhunderts. Die Jury des Deutschen Buchpreises dazu: „Eugen Ruge spiegelt ostdeutsche Geschichte in einem Familienroman. Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen. Sein Buch erzählt von der Utopie des Sozialismus, dem Preis, den sie dem Einzelnen abverlangt, und ihrem allmählichen Verlöschen. Zugleich zeichnet sich sein Roman durch große Unterhaltsamkeit und einen starken Sinn für Komik aus.“

@rowohlt

Gestern war heute – Ingeborg Drewitz

Der Berliner Autorin, 1923 in Friedenau geboren, 1986 in Zehlendorf verstorben, war es  Zeit ihres Lebens ein wichtiges Anliegen, Stellung und Rolle der Frau in der Gesellschaft, so wie sie es mit- und erlebte, literarisch zu verarbeiten. Der Roman „Gestern war heute“ zählt zu ihren erfolgreichsten Werken. Bin gespannt, inwiefern ihre Sicht für uns heute noch Bedeutung hat…..

ADN-ZB/Senft/13.12.81 Berlin: Die „Berliner Begegnung zur Friedensförderung“ wurde in der DDR-Hauptstadt eröffnet. An dem zweitägigen Treffen nehmen auf Einladung des DDR-Schriftstellers Stephan Hermlin rund 100 Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler aus beiden deutschen Staaten sowie aus weiteren europäischen Ländern und aus Westberlin teil. Unter ihnen sind Prof. Jürgen Kuczynski, Hermann Kant, Stephan Hermlin, Bernt Engelmann (BRD) und Ingeborg Drewitz (Westberlin).-v.l.n.r.

Anna Katharina Hahn: Kürzere Tage

2009 erreichte uns der Vorschlag dieses Buch zu lesen und nun ist es soweit:

Eine Erzählung über junge Mütter in Stuttgart im Wohlstand, die alles richtig machen wollen und trotzdem oder gerade deshalb unglücklich sind. Mal sehen, ob wir dem folgen können 🙂

Es ist inzwischen als Taschenbuch erhältlich.

@Suhrkamp

Stadt der Engel

Möglicherweise beschließt  Christa Wolf den Wirren der „Wende“ und unangenehmen Fragen zu ihrer Rolle als Vorzeigeliteratin der DDR zu entfliehen. Sie nimmt jedenfalls Anfang der 90er Jahre ein  Stipendium in Los Angeles an. Dort grübelt sie über die Vergangenheit nach und versucht mit dem American Way of Life vertraut zu werden. Ihr Werk „Stadt der Engel“ beschreibt ihren Aufenthalt  und ihre inneren Auseinandersetzungen mit dem Verlust ihres als Heimat empfundenen Staates. Da wir die beschriebenen Zeiten selbst bewusst erlebt haben, gibt das Buch jede Menge Anlass zur Diskussion.

@Suhrkamp
 Autor: Susanne Schleyer / Suhrkamp

Leidenschaft

ist der verheißungsvolle Titel unseres nächsten Diskussionsobjektes. Im Mittelpunkt steht das Paar Colette und Jean, die irgendwo in der französischen Provinz wohnen und deren stilles Glück kein Bestand hat.

Es ist der letzte Roman von Irène Némirovsky, deren Werke in den 30er Jahren in Frankreich große Anerkennung fanden. Als jüdisch-ukrainische Staatenlose wurde ihr allerdings die Einbürgerung in Frankreich verweigert, was mit dazu beitrug, dass sie und ihre Familie unter dramatischen Umständen Opfer Nazi-Deutschlands wurden.

@btb
@unknown

Jeder stirbt für sich allein

Das letzte Werk des Schriftstellers Hans Fallada steht diesmal in unserem Lesefokus. Es wurde bereits 1947 im Aufbauverlag mit einigen Kürzungen, die damals politisch opportun erschienen, veröffentlicht. Den Stoff  lieferte der damalige DDR-Kulturminister Johannes R.Becher  mit der Übergabe von Prozessakten aus der Dritten Reich. Damals erhielt das Buch allerdings nur wenig Aufmerksamkeit. Fallada verstarb bereits vor der Veröffentlichung. Aber unverhofft machte der sich ändernde Zeitgeist das Werk vor einiger Zeit plötzlich wieder interessant. Durch eine neue, ungekürzte Übersetzung ins Amerikanische gewann es eine größere Leserschaft, besonders im Ausland. Einer der Gründe soll darin liegen, dass sich das Deutschlandbild vieler Leser außerhalb Deutschlands langsam ändert und man bereit ist, mehr zu differenzieren. Dazu gehört offenbar auch, Widerstand innerhalb Deutschlands gegen die Nazidiktatur gedanklich zuzulassen.

  

© Aufbau Verlag

@aufbau

Jonathan Franzen „Freiheit“

Zeit für dicke Bücher

Der  herbstliche Wind weht schärfer als erwartet, die ersten Kastanien und Maronen prasseln und mancher Tag war schon arg verregnet. Bevor Depressionen auftauchen, beste Zeit sich mit einem „ordentlichen“ Buch zu verkriechen….

Da kam das neue Buch von Jonathan Franzen „Freiheitgerade recht…

Lasst Euch also nicht vom Wetter ärgern, sondern freut Euch auf dieses exzellente Buch 🙂

 

@rowohlt