Dieser Roman hat wohl in uns allen eine Sehnsucht nach der geheimnisvollen fernen Stadt Lissabon geweckt. Die vornehmen alten Stadtviertel, der Abglanz des Reichtums aus Kolonialzeiten, der Katholizismus, der Arzt Amadeu de Prado, die Zeit der Salazar-Diktatur, der Lehrer Raimund Gregorius, der sich selbst – offenbar urplötzlich – aus dem Alltag reißt und in den Zug steigt … Wir haben eine Weile darüber gestritten, ob sich Amadeu richtig verhielt oder nicht, als er einem verhassten Folterknecht half. Eine interessante Figur, die nie „erlöst“ wurde, vielleicht weil sie nie die Gelegenheit suchte oder bekam, ihre Motive anderen zu erklären…