Das Reispflanzerlied von Eileen Chang

Die chinesische Autorin (eigentlich Zhang Ailing) wurde 1920 in Shanghai geboren, lebte später in Hongkong und Taiwan. Sie arbeitete als Schriftstellerin, Drehbuchautorin und unterrichtete an Universitäten in den USA, wo sie 1995 verstarb.
Ihr Roman erschien 1955 in den USA. Er führt uns anhand des Schicksals einer Familie in das bäuerliche Leben Chinas während der kommunistischen Bodenreform. Chang interessierte sich insbesondere für die Änderungen der zwischenmenschlichen Beziehungen unter Maos Revolution.

Dschinns – von Fatma Aydemir

Das Werk der 1986 in Karlsruhe geborenen Autorin führt uns in die Lebenswelt einer türkisch-deutschen Familie. Anlässlich einer Beerdigung versammelt sich die Verwandtschaft des Toten in Istanbul, wo nun deren unterschiedliche Sichten, Erfahrungen, Wünsche und Wunden aufeinandertreffen. Es wird nach dem Wert von Familie gefragt und zurückgeblickt auf die Lebenswege zwischen Orient und Okzidents.

Daniel Schreiber: Die Zeit der Verluste

Es ist wohl das erste Mal in diesem Kontext, dass wir gemeinsam ein „literarisches“ Essay lesen und diskutieren wollen .. Der Autor, 1977 geboren, Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist ua. bei der ZEIT, beschäftigt sich mit der Unbeständigkeit der Welt, ein Thema, dass uns mehr und mehr auf die Pelle rückt – hier im „beschaulichen“ West-Europa… Wie gehen wir damit um? Wie sollte man? Gibt es generelle Ansätze? Welche Ängste und Schwierigkeiten bringen die neuen Zeiten mit sich? …

@Cover: Hanser Verlag

Ivo Andric: Die Brücke über die Drina

Dieser Klassiker von 1945 über die Geschichte von Visegrad, einer Grenzstadt zwischen Bosnien und Serbien, kann auch noch heute berühren. Es gibt zwar keine eigentliche Familienstory, dafür viele verschiedene Protagonisten, die für einige Zeit im Licht der Zeit mit ihren teils grausamen Schicksalen auftauchen und dann wieder verschwinden. Aber immer gibt es Zusammenhänge mit der wundervollen Brücke, die sich in den Herzen der Bewohner mal mehr, mal weniger verankert hat. Es lohnt sich.

dtv

Wolf Haas: Das Wetter vor 15 Jahren

Der österreichische Autor Wolf Haas (*1960) ist durch seine beliebten Brenner-Krimis bekannt geworden. Aber er kann auch Romane.. Von einem, den das Wetter nicht mehr loslässt und wie es dazu kam…. Wir sind gespannt…

@Cover – Hoffmann-und-Campe Verlag

Die Frauen von Algier – von Assia Djebar

„Die Erzählungen hauchen Delacroix’ entrückten, rätselhaften und vor allem stummen Frauengestalten Leben ein, sie setzen dem exotischen Blick des Fremden auf den femininen Teil des Orients eine weibliche und algerische Perspektive entgegen.“ Diese Beschreibung – ursprünglich aus der Berliner Zeitung – beschreiben gut meinen ersten Eindruck. Die algerische Schriftstellerin führt uns in die 70er Jahre ihrer Heimat zurück. Der Kampf gegen den Kolonialismus mischt sich mit den Hoffnungen der Frauen auf mehr Freiräume in ihrer Gesellschaft.

@ cover: Unionsverlag

Iris Wolff: Die Unschärfe der Welt

Die aus Siebenbürgen stammende Autorin erhielt für diesen Roman allein fünf Literaturpreise – unglaublich! Es erzählt die Lebenswege von sieben Personen zwischen Banat und Deutschland, eingebettet in die Zeit zwischen dem Zusammenbruch der Nachkriegsordnung in Rumänien und Deutschland, den schwierigen Neufindungen, über Freundschaft, Sehnsucht, Illusionen und Glück, die dabei wichtig waren.
So hört sich für uns der berühmte Klappentext an.. mal sehen, was dahinter steckt..

@Klett Cotta

Robert Seethaler: Café ohne Namen

Eine Geschichte aus Wien, 60er Jahre. Ein junger, bescheidener Mann, oft sehr wortkarg, aber mit Herz, der sich den Traum eines eigenen Cafés erfüllt. Dort treffen sich Menschen aus der Umgebung zu Einspänner, Wiener Melange, Bier, Schnaps, kleinen Imbissen: Handwerker, Markthändler, einsame, lebhafte und traurige, junge und alte. Sie bringen ihre eigenen Sorgen und Nöte mit. Man erlebt Dramen, aber auch schöne Momente. Aber das Viertel ändert sich und es bleibt nichts wie es war…

Cover @claasen Verlag

JOSEPH CONRAD: Herz der Finsternis

Die kleine Erzählung hat es in sich. Sie führt uns in die Kolonialzeit, genauer gesagt in den Kongo, den sich das Königreich Belgien auf dem Berliner Kongress 1884 „überschreiben“ liess. Der polnisch-britische Autor Conrad bereiste das Land selbst und verarbeitete seine traumatischen Erlebnisse später in seinem berühmtesten Buch. Es eröffnen sich menschliche Abgründe, die uns heute noch erstarren lassen. Gleichzeitig scheint es – aus heutiger Sicht – wie eine Ahnung der kommenden Grauen des 20. Jahrhunderts. Daher erscheint die Verarbeitung des Vietnamkriegs in „Apokalypse Now“ in Anlehnung an dieses Werk nicht weit hergeholt.

Hier ein interessanter Link dazu: NDR Joseph Conrad Herz der Finsternis

@d
@Wikipedia Commons

Dörte Hansen: Zur See

Die Autorin, die uns bereits mit „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ ins Herz geschrieben hat, hat jüngst nun den Roman „Zur See“ hervorgebracht. Die Story spielt wiederum im Norden und führt uns in das Leben der Familie Sander, die zwar zu den Alteingesessenen gehört, aber nichts destotrotz keineswegs mit sich im Reinen ist. Dörte Hansen ist selbst offensichtlich eng mit der Nordsee verbunden (geboren in Husum) und führt uns hinter die Kulissen der idyllischen Inselwelten, die Jahr für Jahr von großen Mengen Besuchern überrannt werden. Dabei hat man selbst eher selten die Gelegenheit einen Blick in das „wirkliche“ Inseldasein zu erhaschen.. Wir lassen uns gerne von einer Expertin einführen…

@ Cover: Penguin Random House Verlagsgruppe