Eine Kindheit und Jugend
Mit sieben Jahren durfte sie in der Heimatstadt Wien auf keiner Parkbank mehr sitzen. Mit elf kam sie ins KZ. Ruth Klüger erzählt ihre Kindheit und Jugend. Und macht uns dabei beeindruckend klar, dass dieser Wahnsinn die Familien in Wien, Berlin und anderswo mitten in das ganz normale bzw. banale Leben traf. Mitten in Stress und Urlaub, in Streit und Liebe, in Chaos und Ordnung schlug die unfassbare Bedrohung durch die Faschisten und, noch viel schlimmer, deren zahlloser Mitläufer. Und sie zeigt, was es eigentlich heißt, nach dem Überleben auch weiter zu leben.
In meiner Wahrnehmung ist Ruth Klüger immer wieder einmal aufgetaucht. Meistens wurde ihr unbequem kämpferischer Geist in den Mittelpunkt der Berichte gestellt. Jedesmal habe ich gedacht, dass ich dieser Person mal ein Stück ihres Weges folgen sollte.
Nun wollen wir das gemeinsam tun.