Dem Schicksal der Millionen Zwangsarbeiter in Deutschland wird auch heute immer noch viel zu wenig Beachtung geschenkt. Vieles ist nicht aufgearbeitet, von unbeantworteten Schadensersatzforderungen ganz abgesehen. Ein Großteil dieser Menschen kam auch aus der Ukraine, einem uns ziemlich unbekannten europäischen Land, das wir nun angesichts des Krieges mit ganz anderen Augen sehen. Die Autorin Natascha Wodin, Jg. 1945, selbst Kind ukrainischer Zwangsarbeiter in Bayern, geht dem Leben ihrer früh verstorbenen Mutter nach. Das deren Heimatstadt die heute schwer umkämpfte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer ist, mutet merkwürdig passend an.