Möglicherweise beschließt Christa Wolf den Wirren der „Wende“ und unangenehmen Fragen zu ihrer Rolle als Vorzeigeliteratin der DDR zu entfliehen. Sie nimmt jedenfalls Anfang der 90er Jahre ein Stipendium in Los Angeles an. Dort grübelt sie über die Vergangenheit nach und versucht mit dem American Way of Life vertraut zu werden. Ihr Werk „Stadt der Engel“ beschreibt ihren Aufenthalt und ihre inneren Auseinandersetzungen mit dem Verlust ihres als Heimat empfundenen Staates. Da wir die beschriebenen Zeiten selbst bewusst erlebt haben, gibt das Buch jede Menge Anlass zur Diskussion.