Die Literatin aus Kanada ist mit diesem Roman von 1985 plötzlich wieder en vogue. Ob uns das gerechtfertigt erscheint, werden wir beim nächsten Treffen diskutieren. Es handelt sich um ihre Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben. Verfilmt wurde das Werk seinerzeit von Volker Schlöndorff unter dem Titel „Geschichte einer Magd“ (1990) mit Susan Saradon…
Ein Buch des österreichischen Autors Robert Seethaler.... Der Titel „Der Trafikant“ wirkt für mich, wenig vertraut mit österreichischen Eigenheiten, geheimnisvoll und gleichzeitig liebenswürdig. Die ersten Seiten bestätigten das zweite Gefühl sofort – die Beschreibung des Unwetters und seiner Wirkung auf unseren Helden – ein gelungener Einstieg…
„An Fridas Seite wandelt der Leser erst durch ein fremdes Land und dann durch ein ihr fremd gewordenes Leben, wobei sich weder in dem einen noch in dem anderen erahnen lässt, wie es hinter der nächsten Ecke weitergeht. So schön, das muss man sagen, hat man sich lange nicht mehr verlaufen.“ – schreibt die FAZ. Die Geräuschemacherin Frida fährt nach Kyoto, um eine verlorene Tonspur zu rekonstruieren. Scheint mir ein merkwürdiger Ansatz für einen Roman, der uns – hoffentlich – aber bald gefangen nimmt….@rowohlt
Der Roman des albanischen Autors Ismail Kadare erschien im Jahr 1980. Thema des Buches ist das in Albanien seit hunderten von Jahren verbreite Gesetz der Blutrache, welches Bestandteil des Kanuns, eines uralten Gewohnheitsrechts entstanden im schwer zugänglichen albanischen Hochland, ist. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kanun_(Albanien).
Zwei Familien hoch oben in den albanischen Bergen sind seit Jahren miteinander im Blut. Auf dem Friedhof sind je vierzig Opfer bestattet. Jetzt ist Gjorg Berisha an der Reihe zu morden. Nach der Tat bleiben ihm nur 30 Tage Frist, bevor auch er umgebracht wird. »Der zerrissene April« ist ein Roman von archaischer Wucht.
.. ein lohnendes Thema – wir könnten ja mal heimlich für uns oder gemeinsam „revue-passieren-lassen“, wovon wir als Jugendliche so träumten… Ob das allerdings einen Bezug zum Roman der japanisch-stämmigen Kalifornierin Julie Otsuka aufzeigen wird, müssen wir uns erst einmal „erlesen“. Die Zeiten waren andere, die kulturellen Dispositionen sind uns relativ unbekannt – lassen wir uns überraschen ob wir Gemeinsamkeiten finden…
Die polnische Autorin, Jahrgang 1968, Kulturwissenschaftlerin, Philosophin, Feministin, zeichnet in ihrem ersten Roman ihre Version polnischer Geschichte nach. Im Mittelpunkt steht ein hochbegabtes junges Mädchen, das unbeirrbar ihren Weg sucht. Für die Familie eine Herausforderung und zugleich ein Blick auf die unterschiedlichen Wege dreier Generationen in unserem Nachbarland. Für uns bestimmt interessante Einblicke in die uns weitgehenst unbekannte polnische Gesellschaft obwohl wir „Tür an Tür“ leben.
Ausnahmsweise steht auf unserer Leseliste eine Neuerscheinung. Die 50jährige Nell Zink, mittlerweile in Bad Belzig zu Hause, hat in ihrer Heimat USA einen Überraschungserfolg gelandet. Viele Jahre hat sie kleine Geschichten für Freunde geschrieben. Jetzt dürfen wir auch etwas von ihr lesen und sind doch schon gespannt, was uns erwartet. Wahrscheinlich spielen Vögel eine Rolle, denn nicht nur Nell Zink, sondern auch ihr Förderer Jonathan Franzen und die Hauptfigur ihres Romans „Mauerläufer“, Tiffany, sind Hobbyornithologen. Und schließlich gibt ein kleiner seltener Vogel, der Mauerläufer, dem Buch seinen Namen. Ansonsten erwartet uns die Geschichte einer Ehe zwischen Seitensprüngen und Umweltaktivismus, geschrieben in einer sehr plastischen und direkten Sprache, aber auch gespickt mit gelassen-coolen Gedanken über das Leben, die Liebe und Europa
Maria Barbal führt uns in eine katalanische Bauernfamilie während des spanischen Bürgerkriegs. Erzählt wird der Lebensweg der weiblichen Hauptperson Conxa. Ihr Leben wird durch verschiedene, parallel laufende, einschneidende Änderungen geprägt sein: den allmählichen Zerfall der vertrauten dörflichen Traditionen, die Grausamkeiten des Kriegs um die neue Republik, die nachfolgende Diktatur Francos und den Überlebenskampf der Opfer.
Keine leichte Kost. Aber hochgelobt ob der Sprachqualität und des Vermögens der Autorin Empathie für ihre Protagonisten zu entfachen.
Die Autorin ist 1949 in den Pyrenäen geboren und gilt als wichtige Gegenwartsautorin Katalaniens.
Großmutter, Mutter, Tochter. Immer und immer wieder versuchen sie, einander nahezukommen. Doch in jeder Generation finden sich neue Hindernisse, an denen ihr Bemühen scheitern könnte. »Chronik der Nähe« – ein Roman von Liebe und Ablehnung, von Distanz und Zuneigung.
Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, studierte und arbeitete in Irland, Schottland, Australien und den USA. Heute lebt sie als Dozentin und freie Autorin mit ihrem Mann und drei Kindern in Freiburg. 2001 veröffentlichte sie ihren ersten Roman »Ich muß los«, für den sie unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschien von ihr im Oktober 2013 der Prosaband »Lexikon der Angst«, 2014 war sie Mitherausgeberin der Anthologie »Die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher«.
Also ich bin sehr gespannt auf das Buch diese Buch. Übrigens hat sie viele Literaturpreise eingesammelt. Der Italo-Calvino-Preis. Das wäre auch mal eine Idee, „Der Baron auf den Bäumen“ von Italo Calvino ist ein wunderschönes Buch, das würde ich durchaus nochmal lesen.
Aber jetzt erstmal „Chronik der Nähe“ von Annette Pehnt, erschienen im Piper Taschenbuch Verlag.
Schon lange im Sinn, macht uns nun endlich die Buchindustrie die Freude, das Werk des bekannten japanischen Autors Haruki Murakamiauch in biegsamer Form erwerben zu können…
Das Thema hört sich wenig verlockend an: Herr Tsukuru Tazaki wird unerwartet aus seinem Freundeskreis ausgeschlossen, weiß aber nicht warum?
Eine schreckliche Vorstellung für jeden von uns, aber wir haben den unbestreitbaren Vorteil, als Beobachter gemütlich auf dem Sofa liegend oder auf der S-Bahn-Bank, zu verfolgen, was sich daraus ergibt und dabei zu murmeln „so so …“.