Leidenschaft

ist der verheißungsvolle Titel unseres nächsten Diskussionsobjektes. Im Mittelpunkt steht das Paar Colette und Jean, die irgendwo in der französischen Provinz wohnen und deren stilles Glück kein Bestand hat.

Es ist der letzte Roman von Irène Némirovsky, deren Werke in den 30er Jahren in Frankreich große Anerkennung fanden. Als jüdisch-ukrainische Staatenlose wurde ihr allerdings die Einbürgerung in Frankreich verweigert, was mit dazu beitrug, dass sie und ihre Familie unter dramatischen Umständen Opfer Nazi-Deutschlands wurden.

@btb
@unknown

Jeder stirbt für sich allein

Das letzte Werk des Schriftstellers Hans Fallada steht diesmal in unserem Lesefokus. Es wurde bereits 1947 im Aufbauverlag mit einigen Kürzungen, die damals politisch opportun erschienen, veröffentlicht. Den Stoff  lieferte der damalige DDR-Kulturminister Johannes R.Becher  mit der Übergabe von Prozessakten aus der Dritten Reich. Damals erhielt das Buch allerdings nur wenig Aufmerksamkeit. Fallada verstarb bereits vor der Veröffentlichung. Aber unverhofft machte der sich ändernde Zeitgeist das Werk vor einiger Zeit plötzlich wieder interessant. Durch eine neue, ungekürzte Übersetzung ins Amerikanische gewann es eine größere Leserschaft, besonders im Ausland. Einer der Gründe soll darin liegen, dass sich das Deutschlandbild vieler Leser außerhalb Deutschlands langsam ändert und man bereit ist, mehr zu differenzieren. Dazu gehört offenbar auch, Widerstand innerhalb Deutschlands gegen die Nazidiktatur gedanklich zuzulassen.

  

© Aufbau Verlag

@aufbau

Jonathan Franzen „Freiheit“

Zeit für dicke Bücher

Der  herbstliche Wind weht schärfer als erwartet, die ersten Kastanien und Maronen prasseln und mancher Tag war schon arg verregnet. Bevor Depressionen auftauchen, beste Zeit sich mit einem „ordentlichen“ Buch zu verkriechen….

Da kam das neue Buch von Jonathan Franzen „Freiheitgerade recht…

Lasst Euch also nicht vom Wetter ärgern, sondern freut Euch auf dieses exzellente Buch 🙂

 

@rowohlt

Unser Buch zum Start in den Sommer….

ist Khaled Hosseini’s Roman „Tausend strahlende Sonnen„, Nachfolger des weltweit berühmenten und bereit verfilmten „Drachenläufer“. Das Buch beschreibt das Leben in Kabul über viele Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts aus Sicht vorwiegend weiblicher Protagonisten. Afghanistan durchlebt lange Zeiten von Auseinandersetzungen verschiedener Interessengruppen in einem zerrissenen Land zwischen Tradition und Moderne. Krieg und Zerstörung, Aufbruchstimmung und Verzweiflung wechseln sich ab und beeinflußen das Leben der Frauen in starkem Maße.

Wer mehr über Khalid Husseini wissen möchte, findet hier mehr:
http://www.khaledhosseini.com

@Bloomsburg Berlin
@David Bohrer – The White House

Unser Frühlingsbuch…

wurde bereits bestimmt. Der Autor heißt

Jonathan Safran Foer –

das ausgewählte Werk

Extrem laut und unglaublich nah„….

und berichtet aus New York in den Tagen nach dem  11. September 2001 aus der Sicht eines aufgeweckten Jungen.

Ich bin sehr gespannt, kann ich mich doch noch gut an diesen Tag erinnern – irgendjemand aus meinem damals weltweit verteilten Kollegenkreis hatte mittags eine Rundmail mit dem Hinweis auf die Flugzeuge im World Trade Center gestartet… unglaubliche Bilder fluteten herein…

@Kiepenheuer&Witsch

Douglas Coupland: Eleanor Rigby

Der Titel, der sich auf den berühmten Beatles-Song bezieht, wurde sicherlich in diesem Sinn gewählt: die Geschichte handelt von der sehr zurückgezogen lebenden Liz Dunns. Aber erstaunlicherweise kommt es immer wieder zu überraschenden Einbrüchen in ihre Einsamkeit. Erst taucht der totkranke, aber lebenslustige und liebenswürdige Sohn Jeremy auf, später dann der Vater des Jungen. Eine ziemlich turbulente Geschichte.

© Hoffmann und Campe
@Ken Meyer

Marianne Fredriksson: Hannas Töchter

Es ist schon ziemlich lange her, dass wir dieses Buch gelesen haben. Soweit ich mich erinnere, hat es allen gut gefallen. Marianne Fredriksson zeigt uns anhand der Schicksale von Hanna und ihren Töchtern die engen Verknüpfungen von Norwegern und Schweden während des vergangenen Jahrhunderts und die Rolle der Frauen in dieser Zeit.

@S.Fischer Verlag

Monika Maron: Stille Zeile 6

Dieses Buch war uns eine schwere Kost. Im Mittelpunkt steht Rosalind Polkowski, die in der DDR aufgewachsen ist und auch ihr bisheriges Berufslebens dort verlebt hat. Es gibt mehrere Erzählstränge. Ein wesentlicher behandelt ihre Erinnerungen an die Auseinandersetzung mit ihrem gefühlskalten Vater, einem staatstreuen Schuldirektor. Der zweite wichtige Bereich beschreibt die Begegnung mit einem ehemaligen Staatsfunktionär, der mit ihrer Hilfe seine Memoiren schreiben möchte. Sie gerät in heftige Konflikte, weil sie die Verlogenheit der stalinistischen Nomenklatura nicht erträgt.

@Cover: S.Fischer

Alice Munro: Kleine Aussichten

Wir lasen diesen einzigen Roman der kanadischen Schriftstellerin Alice Munro auf Empfehlung unserer damaligen Mitleserin Manuela, die inzwischen selbst in Kanada ihre Zelte aufgeschlagen hat. Das Buch bringt uns das junge Mädchen Della Jordan nahe, die in den vierziger Jahren in einer Kleinstadt aufwächst. Sie muss feststellen, dass die Aussichten für Mädchen sich offenbar im Warten auf die ersehnte Heirat und die Gründung einer Familie erschöpfen. Della Jordan spürt, dass ihr das zu wenig ist. Ein berührendes Buch, denn Alice Munro fühlt sich meisterhaft in die Gefühlswelt der Jugendlichen ein.

@Bloomsburg Berlin
@Andreas Vartdal