Das Buch „Die Pest“ von Albert Camus (1913-1960), 1947 als Verarbeitung der Kriegserlebnisse geschrieben, ist weltweit bekannt. In Zeiten von Corona bekommt es derzeit sogar neue Aufmerksamkeit. Camus war aber vor allem auf dem philosophischen Parkett unterwegs, als Vordenker des Existenzialismus, als „Philosoph des Absurden“, anerkannt, umstritten, verfemt, berühmt. 1957 erhielt er dann sogar den Literaturnobelpreis. Das Werk „Der erste Mensch“ ist tatsächlich erst lange nach seinem Unfalltod, nämlich 1994, erschienen. Es basiert stark auf autobiografischen Elementen, wurde allerdings nie vom Autor beendet.
Lou Andreas-Salomé
Was für eine interessante Frau und doch inzwischen eher vergessen. Zumindest wenn man nicht tiefer in die Bereiche der Psychologie und Psychotherapie eingestiegen ist. Sie verkehrte mit Philosophen und Dichtern, war außerordentlich gebildet und ließ sich offensichtlich selten auf ihren Wegen beirren… Kerstin Decker hat sich in ihrer Biographie gründlich mit ihr beschäftigt.
Stefan Heym: König David Bericht
Mit der Wahl dieses Romans möchten wir diesmal etwas Rückschau halten. Er ist 1972 in der DDR erschienen und traf aus der Erinnerung viele interessante Aspekte der damaligen Situation. Ich selbst kann mich an private Diskussionen zum Thema Macht und Machtmissbrauch erinnern. Wir lasen ja immer so aufmerksam zwischen den Zeilen. Nun wollen wir herausfinden, ob Stefan Heyms Werk für uns noch Relevanz hat, noch „lesbar“ ist.
Die Liebe im Ernstfall
Dieser Titel hört sich vielversprechend an. Daniela Krien hat mit diesem Werk kürzlich die Bestsellerlisten erobert. Woran das liegen könnte, gilt es zu erkunden. Die Lebensgeschichten fünf verschiedener Frauen, alle in der Mitte ihres Lebens – das hört sich verlockend nach unwillkürlichen und willkürlichen Vergleichen mit uns Leserinnen an. Lassen wir uns also auf das Wagnis ein 🙂
Mittagsstunde
Dörte Hansen, die uns schon mit ihrem Roman „Altes Land“ begeistert hatte, legte kürzlich mit „Mittagsstunde“ nach. Ingwer Feddersen kehrt zur Versorgung seiner hinfällig gewordenen Großeltern in sein Heimatdorf in Nordfriesland zurück. In seinen Gedanken taucht seine persönliche Geschichte eingewoben in die der Landschaft auf …
Amor Towles: Ein Gentleman in Moskau…
Der amerikanische Autor Amor Towles( aus der Finanzbranche kommend!) lässt seinen Roman in den turbulenten Anfangsjahren der jungen Sowjetunion beginnen. Über vier Jahrzehnte verfolgt er die Lebenswege des erwähnten Gentlemans, dessen örtlicher Horizont sich aufgrund eines lebenslänglichen Hausarrestes auf ein Moskauer Hotel beschränken muss. Hört sich spannend an…
Euphoria von Lily King
Dieser Roman führt uns in die unbekannte Welt von Papua-Neuguinea in den 30gern. Die amerikanische Autorin (Jahrgang 62) macht uns mit dem Leben und der Arbeitsweise einer bekannten Ethnologin, der Amerikanerin Nelly Stone, bekannt. Eine Welt, die gefühlt sehr weit entfernt ist, aber lassen wir uns einfach überraschen 🙂
Anne Tyler Atemübungen
Es gab immer wieder Empfehlungen für Werke der amerikanischen Autorin (geb. 1941). Für ihre Bücher erhielt sie u.a. den begehrten Pulitzer-Preis. Ein Grund mehr für uns, sich mit ihrer Schreibkunst bekannt zu machen. Die Entscheidung fiel auf „Atemübungen“. Thematisiert werden Erfahrungen – sicherlich jeglicher Art- einer langjährigen Ehe. Im Mittelpunkt steht das Paar Maggie und Ira, die eine längere Autoreise zu einer Beerdigung antreten. Wir sind gespannt…
In Gedenken Amos Oz
Anlässlich des Todes von Amos Oz wurde beschlossen, ein Buch dieses bedeutenden israelischen Autors zu lesen. Da wir uns aber nicht auf eines seiner vielen Werke einigen konnten, bleibt jedem überlassen, sich für eines der beiden aufgeführten Bücher zu entscheiden:
„Geschichten aus Tel Ilan„: der Autor beschreibt mit dem Blick seiner 70 jährigen Lebenserfahrung seine Heimat Israel anhand von Geschichten, die in diesem fiktiven Dorf spielen
„Ein anderer Ort„: ein Einblick in das Leben eines Kibbuzes mit seinen inneren Widersprüchen, die die Gesellschaft Israels widerspiegeln und seinen Konflikten mit der Außenwelt
Amos Oz wurd als Amos Klausner am 4. Mai 1939 in Jerusalem geboren und starb am 28. Dezember 2018 in Tel-Aviv.
@Suhrkamp Verlag
Ungeduld des Herzens
Nach vielen Neuerscheinungen greifen wir nun auf einen Klassiker des Österreichers Stefan Zweig zurück. Das Buch erschien 1939. Inwiefern das Zeitgeschehen eine Rolle spielte, könnte man diskutieren. Das Thema ist aus meiner Sicht aber ein zutiefst moralisches: was ist Mitleid oder was sollte es sein oder wie gehe ich mit Situationen um, in denen ich Mitleid empfinde .. ganz schön schwierig..