Meike Winnemuth „Das grosse Los“

Wir haben uns bei unserem letzten Treffen, für dieses Buch entschieden. Und hoffen, wie immer, auf gute Unterhaltung, erhellende Erkenntnisse und einen regen Austausch.

Meike Winnemuth erzählt ihre Geschichte, wie sie bei Günter Jauch 500 000 € gewann und einfach losfuhr. 12 Städte auf allen 5 Kontinenten hat sie bereist und konnte feststellen, dass man zum Glücklichsein keine halbe Million benötigt.

Es ist ursprünglich im Knaus-Verlag erschienen und das Taschenbuch nun bei btb. Hier noch ein paar bibliografische Angaben:

Taschenbuch, Broschur, 336 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
s/w-Fotos im Text, 48 S. farbiger Bildteil
ISBN: 978-3-442-74805-1

@btb

Vielleicht Esther

Die 1970 geborene, ukrainische Journalistin Katja Petrowskaja erhielt im vergangenen Jahr für dieses Buch den begehrten Ingeborg-Bachmann-Preis. Grund genug ihr Werk zu lesen? Was erwartet uns?

Vor uns wird eine unvollständige Familiengeschichte ausgebreitet, in der sich die Tragödien des vergangenen Jahrhunderts widerspiegeln. Die Autorin versucht uns die vergangene, meist sehr unbekannte oder auch ignorierte Welt des östlich von uns lebenden Völkergemisches – der Polen, Russen, Ukrainer, Juden – anhand von Episoden vor Augen zu führen. Ein vollständiges Bild lässt sich nicht mehr erzeugen, zu vieles bleibt im Ungewissen.

 

@Suhrkamp

Taiye Selasi – „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“

Liebe Freundinnen,

das ist unser neues Buch.

Es ist bei Fischer auch als Taschenbuch für 10,99 € erschienen.

Ich habe nur kurz recherchiert und habe herausgefunden, dass es ein Familienroman ist, der in Afrika spielt. Die Kritik ist gespalten, das macht die Sache doch schon mal spannend.

Ich wünsche euch allen spannende Unterhaltung und gute Gefühle.

@S.Fischer
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen – Katja Petrowskaja/CC BY-SA 3.0

Ruth Klüger „weiter leben“

Eine Kindheit und Jugend

Mit sieben Jahren durfte sie in der Heimatstadt Wien auf keiner Parkbank mehr sitzen. Mit elf kam sie ins KZ. Ruth Klüger erzählt ihre Kindheit und Jugend. Und macht uns dabei beeindruckend klar, dass dieser Wahnsinn die Familien in Wien, Berlin und anderswo mitten in das ganz normale bzw. banale Leben traf. Mitten in Stress und Urlaub, in Streit und Liebe, in Chaos und Ordnung schlug die unfassbare Bedrohung durch die Faschisten und, noch viel schlimmer, deren zahlloser Mitläufer. Und sie zeigt, was es eigentlich heißt, nach dem Überleben auch weiter zu leben.

In meiner Wahrnehmung ist Ruth Klüger immer wieder einmal aufgetaucht. Meistens wurde ihr unbequem kämpferischer Geist in den Mittelpunkt der Berichte gestellt. Jedesmal habe ich gedacht, dass ich dieser Person mal ein Stück ihres Weges folgen sollte.

Nun wollen wir das gemeinsam tun.

@dtv

„Sturmflut“ von Margriet de Moor

Ein doppelbödiger Roman um Zufall und Schicksal, Begehren und Loyalität, Identität und Verlust, das Ringen um Gelassenheit mitten im Leben, mitten im Tod

Schicksalstausch zweier Schwestern. Armanda hat versprochen, nach Zeeland zu fahren, um dort ihr Patenkind zu besuchen. Am selben Wochenende will Lidy mit ihrem Mann in Amsterdam auf eine Party gehen. So sollte es ein, aber dann bricht Lidy an Armandas Stelle Richtung Schouwen-Duiveland auf, während Armanda die Tochter der Schwester hütet und sich mit deren Mann, in den sie unausgesprochen verliebt ist, auf der Fete vergnügt. Und so kommt es, dass Armanda zurückbleibt, während Lidy in die historische Flutkatastrophe von 1953 gerät, die fast den ganzen Südwesten der Niederlande von der Landkarte fegt. Dem äußeren Katastrophenszenario stehen die inneren Verhältnisse gegenüber. Die Zurückbleibende versucht ein richtiges Leben im falschen – ihrer Schwester – zu führen.

@dtv

Altes und neues Altes

Gestern Abend ging es um das Buch „Wir haben noch das ganze Leben“ von Eskol Nevo. Die Themen  Freundschaft und Schicksal stehen hier im Mittelpunkt. Wir waren uns einig, dass es dem Autor ausserordentlich gut gelungen ist, einen eleganten und wunderbar klingenden Kanon zu komponieren. Unbedingt weiter zu empfehlen. (Was man von dem Essen in der Kantine des Berliner Ensemble nicht sagen kann, dort haben wir gestern nämlich getagt.)

Aber das ist nun erst einmal erledigt, abgelegt, „alt“.

Unser neues Projekt:

Christa Wolf „Kassandra“

 

Christa Wolf erzählt die Geschichte der Königstochter und Seherin Kassandra und greift damit auf einen alten, sehr alten griechischen Mythos zurück.

Das Buch ist 1983 sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland erschienen. Zur gleichen Zeit hielt die Autorin zu ihrer Erzählung die äußerst gut besuchten und vielbeachteten Vorlesungen an der Universität Frankfurt am Main.

In der BRD wurden Kassandra und die Vorlesungen getrennt voneinander veröffentlicht. (Damals Luchterhand)

Die DDR-Ausgabe (Aufbau-Verlag) enthielt beide Texte, wobei die Vorlesungen zensiert worden waren. Die Auslassungen durften jedoch gekennzeichnet werden, das hatte die Autorin durchsetzen können.

Kleiner Tipp von mir:

Christa Wolf hat in dieser Zeit einen anregenden Briefwechsel mit der Psychologin und Ärztin Charlotte Wolff  (der sie übrigens nie begegnet ist) geführt, der ihren Schaffensprozess und ihr Künstlerin-Sein in dieser Zeit sehr berührend dokumentiert:

 

@ Suhrkamp Verlag

Lesewonnenwochenende

Liebe Lesefreundinnen,

Brit hatte uns vor etlichen Zeiten ein gemeinsames Lesewochenende vorgeschlagen. Ihr schönes Ziel ist wirklich empfehlenswert:

haupthaus

Das Naturfreundehaus Üdersee – www.nfh-uedersee.de – , befindet sich in der Schorfheide, auf einer Halbinsel in wunderschöner Umgebung.

Da es aufgrund seiner schönen Lage und der kurzen Entfernung zu Berlin durchaus beliebt ist, könnte man ja schon mal – angenommen Ihr habt auch Lust dazu – recherieren, wie es im nächsten Jahr so aussähe mit Terminen.

Vielleicht reden wir mal bei der nächsten Runde darüber…

Eshkol Nevo: Wir haben noch das ganze Leben

Der 1971 geborene Schriftsteller gehört zu den bekanntesten Autoren Israels. Seine Bücher haben in seiner Heimat viel Aufmerksamkeit und Diskussionen hervorgerufen, aber auch Anerkennung gefunden. Sein bekanntestes Werk „Vier Häuser und eine Sehnsucht“ stand lange Zeit auf der Bestsellerliste Israels. 

Im Mittelpunkt des Romans „Wir haben noch das ganze Leben“ steht die Freundschaft von vier Männern, ihre Wünsche und Hoffnungen  in diesem von vielen inneren und äußeren Widersprüchen zerrissenen Land, das seit seiner Gründung um seine Existenz bangen muss.  Für uns sicherlich ein relativ unbekanntes Terrain. Interessant auch, weil es den Blickpunkt eines Autors aus einer jüngeren, nicht persönlich von Holocaust und Vertreibung geprägten Generation auf seine Heimat widerspiegelt.

@dtv

Mein Abschied vom Himmel – Hamed Abdel-Samad

Dieser ägyptische Autor ging  mit der Veröffentlichung seiner Biographie ein hohes, ja lebensbedrohendes, Risiko ein.  Es wurde bald nach dem Druck eine Fatwa (ein islamisches Rechtsgutachten) durch einen Mufti (islamischer Rechtsgelehrter) gegen ihn ausgesprochen.Nach seiner harten Kritik an den radikalen Strömungen des Islam gab es zahlreiche Mordaufrufe.  Diese uns so ferne und doch alltäglich von den Medien  diskutierte Thematik wird von Hamed Abdel-Samad aus seiner privaten Erfahrung beschrieben und reflektiert.

Möglicherweise eine Chance für uns, mehr zu den Hintergründen der derzeit politischen Instabilität in großen Teilen der islamischen Welt, aus der Sicht eines Betroffenen, in dieser Kultur verwurzelten, zu erfahren. Und vielleicht auch der Versuch, uns den Gründen für „Anpassungsprobleme“ von Menschen „mit Migrationshintergrund“ hier in Deutschland etwas mehr zu öffnen…

 

@Knaur